Was macht Till Demtrøder auf einer Baustelle am Erlenhof ?

    Großstadtrevier­-Darsteller demonstriert in Ahrensburg im Auftrag des Vereins Wohnsiegel, wie die Arbeit künftig digital überwacht werden kann

    AHRENSBURG :: Ein Haus zu bauen, ist für die meisten ein Projekt, das einen Großteil der Ersparnisse verschlingt. Um so wichtiger ist das Gelingen des Vorhabens. Baumängel können das Projekt verzögern, verteuern oder sogar scheitern lassen. Damit das nicht geschieht, überwachen bisher Poliere in Zusammenarbeit mit dem Architekten den Ablauf auf einer Baustelle. Das könnte sich bald ändern.

    Um diese Innovation vorzustellen, kam Schauspieler Till Demtrøder am Mittwoch nach Ahrensburg, moderierte eine Veranstaltung zur sogenannten Bau-Cam. Er und seine Agentur ExperiArts waren zu diesem Zweck von Wohnsiegel e.V. engagiert worden. Die Bau-Cam ist ein Tablet, das über einen Live- Stream eine Verbindung zu einem Ingenieur herstellt, der alle Pläne des Bauvorhabens vorliegen hat.

    Früher wurde eine Baustelle von TÜV und Architekten überprüft. Künftig soll dies mit der Bau-Cam und einer Checkliste, die zertifiziert wurde, möglich sein. Auch Probleme, die während der Arbeit entstehen, würden so schnell gelöst. „Wir haben mehr als 1000 Baustellen“, sagt Wolfgang Werner, Vorstandsmitglied der Viebrockhaus AG. „Und es können nur fünf bis sechs pro Tag überprüft werden. Sie liegen zu weit auseinander.“ So entsteht einer hoher Personal- und Zeitaufwand. „Die Bau-Cam ersetzt aber keine Prüfung vor Ort, die muss auch stattfinden“, sagt der Bauingenieur, der die Software vorführt. „Aber so kann schon Einiges im Vorfeld abgehakt werden, und eine digitale Besichtigung dauert nur noch 20 Minuten pro Baustelle.“

    „Wir haben sogar den Bundespreis der Deutschen Industrie- und Handelskammer gewonnen“, sagt Wolfgang Werner und zeigt die We-Do-Digital-Trophäe. Norbert Lüneburg, Geschäftsführender Gesellschafter, GfG Hoch- Tief-Bau GmbH & Co. KG, berichtet über die Vorteile für Bauherren: „Die Qualität ist gesichert, alles wird mit Fotos dokumentiert. Baumängel werden nicht vertuscht, sondern behoben und die Nachweise für die KFW-Förderungen werde auch gleich erbracht.“ Nach der Fertigstellung bekommt der Auftraggeber ein Expose mit allen Fotos und Qualitätssicherungen.

    Da es keine „Komplettüberwachung“ der Handwerker gebe, kann auch nicht zu 100 Prozent garantiert werden, dass es keine versteckten Mängel gibt. „Die Technik kostet die Auftraggeber jedoch nicht mehr“, sagt Heinz. H. Lachmann, Vorsitzender des Vereins Wohnsiegel. Sie diene zur Absicherung beider Seiten. Qualitätsverbesserung gehöre zur Philosophie des Zusammenschlusses.

    Interessant ist auch die Geschichte der Villa Pomona, die 1897 als Wirtschaftshaus des Ahrensburger Schlosses erbaut worden war. „Hier wurde früher Schnaps gebrannt und es ging lustig zu“, erzählt Norbert Lüneburg. „Hier waren überall Obstplantagen.“ Hoch-Tief-Bau will die Villa erhalten und zu einem E- Quartier mit moderner Technik umbauen, um die Umwelt zu schonen. Ein moderner Anbau sei geplant, der den Kontrast zwischen Jugendstilfassade und dem neuen Bauhausstil deutlich machen soll. Außerdem soll eine Elektroladesäule errichtet werden, an der Autos innerhalb von 20 Minuten auflgeladen werden können. Das Vorhaben ist ein Projekt der HafenCity Universität Hamburg und könnte von Architekten oder Ingenieuren genutzt werden. (hpnw)

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