Sonne und Erde stellen keine Rechnung – Effiziente Energieversorgung für modernes Wohnen

    Ahrensburg (dv). Ein Energiekonzeptmuss mit seinen Produkten zum Gebäude passen. Dieser Kernsatz, den der Heizungsexperte Sven Stäcker formuliert, ist die Basis jeder energetischen Planung. Installateur- und Heizungsbaumeister Stäcker arbeitet als Technischer Fachberater für den Bauträger GfG und hat die energietechnische Ausstattung des „GesundPlusHauses“ der Familie Rademacher in der Straße Am Obsthain im Erlenhof geplant. Der fünfte Teil der Serie um den Bau von Deutschlands erstem GesundPlusHaus hat zeitgemäße und „richtige“ Energietechnik zum Thema.

    Die Frage nach den heute gängigen Energiearten für Gebäude im Neubau beantwortet Sven Stäcker mit diesen dreien: Gasbrennwertanlagen kombiniert mit Solartechnik für das Warmwasser, Wärmepumpen (entweder als Sole-Wasser-Wärmepumpe oder als Luft-Wasser-Wärmepumpe) und Pelletheizungen. Der Heizungsprofi empfiehlt Wärmepumpen als erste Wahl. Gegen Gasbrennwertanlagen spricht vor allem die Abhängigkeit von dem fossilen Brennstoff Erdgas. Fossile Brennstoffe gelten als klimaschädlich und sind anfällig für große Preisschwankungen. Da Erdgas wie auch Öl endlich sind, ist mittel- bis langfristig mit deutlichen Preisanstiegen zu rechnen. Auch von der deutlich klimafreundlicheren Alternative der Holzpellets zeigt sich Sven Stäcker nicht übermäßig überzeugt. Pellets erfordern erheblichen Lagerraum im Haus, Pelletheizungen haben zudem einen erhöhten Reinigungsbedarf – und außerdem müssen die kleinen Holzpellets regelmäßig nachgeordert werden. Belieferung durch einen Händler und Lagerbedarf entfallen bei Wärmepumpen.

    Grundsätzlich werden zwei Arten von Wärmepumpen unterschieden: Sole-Wasser- und Luft-Wasser-Wärmepumpen. In das „GesundPlusHaus“ wurde eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eingebaut. Solche Wärmepumpen beziehen ihre Wärme aus dem Erdreich. Entweder durch eine Erdsonde, die per Tiefenbohrung etwa 100 Meter tief in den Boden eingebracht wird, oder durch Flächenkollektoren, die zirka 1,2 Meter unter der Erdoberfläche liegen.

    Bei der Gewinnung mittels Erdsonde wird die Trägerflüssigkeit, genannt Sole, durch das Erdreich in der Erdsonde um zirka zwei bis vier Grad erwärmt. Dadurch kann die Kompressortechnologie eine Systemtemperatur bis zu 65 Grad für das Heiz-oder Warmwassersystem erzeugen.

    Dabei gilt als Faustregel: Eine Kilowattstunde Strom für den Antrieb der Wärmepumpe erzeugt rund vier bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie.

    Immer öfter wird das System ergänzt durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die aus Sonnenenergie Strom für die Wärmepumpe erzeugt. Wenngleich Wärmepumpen in der Anschaffung teurer sind als Gasbrennwertanlagen, spricht nach der Überzeugung von Sven Stäcker sowie von Rainer Jarck, Firma GreendayHome, die das „GesundPlusHaus“ umsetzt, sehr viel für die innovative Lösung – finanziell, unabhängig, gesundheitlich und ökologisch.

    1. Finanziell: Je energieeffizienter ein Haus oder eine Wohnung nach Bauabschluss ist, desto attraktiver ist der Investitionszuschuss zum Eigenkapital beziehungsweise der Tilgungszuschuss beim Darlehen durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).

    Die Effizienz bemisst sich im Wesentlichen nach dem „Primärenergiebedarf“, also der Energie, die eingesetzt werden muss, um überhaupt Energie zu erzeugen und zum Verbraucher zu transportieren. Bei einem sogenannten KfW 55-Haus wie das von Familie Rademacher darf pro Quadratmeter und Jahr nur die Hälfte der Energie gegenüber einem Standard-Niedrigenergiehaus verbraucht werden. Geschieht dies, teilt die KfW ein Darlehen bis zu 100 000 Euro (bei derzeitigen Zins von 0,75 Prozent) aus. Hinzu kommt ein Tilgungszuschuss von 5 000 Euro, der bis zu 15 000 Euro für ein KfW 40 Plus-Haus steigbar ist. Im Falle einer zusätzlichen Einliegerwohnung kann das Darlehen verdoppelt werden. Wärmepumpen sind bestens geeignet, das gewünschte Ergebnis zu erzielen, und die durch sie erzeugte Energie unterlegt keinen Marktpreisen – Sonnen und Erdreich stellen keine Rechnung.

    2. Gesundheitlich: Wärmepumpen haben derart vorteilhafte Primärenergie-Werte, dass sogar die Dämmung der Haushülle dünner ausfallen darf, um trotzdem die Energieeffizienzvorgaben einzuhalten. Weniger Dämmung bedeutet weniger Einsatz von Material, das Schadstoffe enthalten kann.

    Oftmals wird überdies mit Polystyrol gedämmt. Das ist als Baustoff aus Sicht eines „GesundPlusHauses“ strikt abzulehnen. Rainer Jarck empfiehlt stattdessen Dämmmatten aus Holzfasern. Generell setzt GreendayHome auf ein intelligentes Lüftungssystem mit Sensoren, bei dem verbrauchte Raumluft nach außen und frische Luft ins Hausinnere geleitet wird, während 95 Prozent der Wärme erhalten bleiben. Zugleich registrieren eingebaute Sensoren mögliche eindringende Schadstoffe und neutralisieren sie mit einem Ionisierungsverfahren. Wichtig: Ein derartiges Lüftungssystem muss regelmäßig gewartet und gereinigt werden.

    3. Ökologisch: Wärmeenergie aus Sonne und Erdreich ist unerschöpflich. Mit Hilfe langlebiger Batterien („Puffer-Speicher“) – der Hersteller Vaillant gewährt darauf zum Beispiel sieben Jahre Leistungs- und 20 Jahre Standgarantie – kann Strom aus Photovoltaikanlagen (Dachkollektoren) zudem gespeichert und nachts bzw. an Tagen mit wenig Sonne abgegeben werden.

    Mit Hilfe der auch politisch gewollten finanziellen Förderung von Wärmepumpen ist diese Technik nicht nur zeitgemäß, sondern verliert auch ihren Ruf, „teuer“ zu sein, so Sven Stäcker und Rainer Jarck. So freut sich Familie Rademacher über 4 500 Euro Innovationsförderung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die Installation ihrer Sole-Wasser-Wärmepumpe.

    Zu maximaler Energieeffizienz gehört überdies die intelligente Haussteuerung per Smartphone. Per App und weltweit kostenlos in WLAN-Netzen kann z.B. die Wärmepumpe geregelt werden. „Das ist beispielsweise besonders interessant bei Ferienwohnungen und -häusern, in Zeiten, in denen keine Vermietung ansteht“, sagt Jens Albrecht vom Systemhersteller Vaillant. Oder nach der Urlaubsreise kann das Heim schon rechtzeitig geheizt werden. Auf die Frage, wo wir in einigen Jahren stehen, sind sich Jens Albrecht und Sven Stäcker sicher, dass der Marktanteil von Wärmepumpen zunehmen und umgekehrt der Anteil von Gasbrennwerttechnik weiter zurückgehen wird.

    Bauherren, die in das Energiethema einsteigen möchten, sollten sich unbedingt an einen Energieberater wenden, so der abschließende Expertentipp. Nur diese Sachverständigen für Energieeffizienz kennen sich quasi tagesaktuell mit technischen Lösungen, zu erfüllenden Auflagen und den öffentlichen Fördermöglichkeiten aus. Und sie können alles Erforderliche beantragen. Eine Liste der für die KfW-Förderprogramme zugelassenen Energieberater findet sich unter der Adresse www.energie-effizienz-experten.de.

    Wer mehr zu diesem und den weiteren Themen rund um das Referenzobjekt „GesundPlusHaus“ erfahren möchte, kann sich an Rainer Jarck von GreendayHome, Villa Pomona, Pomonaring, 22926 Ahrensburg, Telefon 04102 / 204 23 46, wenden.

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