Gesund bauen und wohnen

    «Neubau» heißt leider nicht automatisch «gesund»

    Freie Grundrissplanung

    Gute Luft ist gesund und wichtig, denn Gesundheit bedeutet Leben.

    Laut einer Studie des Umweltbundesamts halten wir uns rund 80 – 90 % des Tages in geschlossenen Räumen auf. Unter diesen Umständen sollten wir ein besonderes Auge auf die Luftqualität, also auf die „Raumluftgesundheit“ werfen.

    In vielen Innenräumen ist die Raumluft leider alles andere als gesund.

    Die Innenraumluft ist häufig mit Schadstoffen wie Formaldehyd, Pestiziden, Weichmachern, Lösemitteln, Feinstäuben und zu hohen Kohlenmonoxidwerten belastet. Diese Schadstoffe sind bekannt dafür, Krankheiten wie Kopfschmerzen, Asthma oder gar Krebs hervorrufen zu können.

    Nur in 54,8 % der Haushalte ist die Innenraumluft unbedenklich

    Zur gesundheitlichen Beurteilung von VOC in der Innenraumluft werden die von der Ad-hoc-Arbeitsgruppe der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes und der Obersten Landesgesundheitsämter toxikologisch begründeten Richtwerte herangezogen. In gerade einmal 54,8 % (n = 304) der Haushalte war die Innenraumluftqualität hygienisch unbedenklich. Quelle: Umweltbundesamt
    Menschen können bis zu 2 Wochen ohne Nahrung, 2 Tage ohne Wasser,aber nur 2 Minuten ohne Luft auskommen.

    Sehr hohe Bedenken insbesondere im Neubau

    VOC im Neubau

    Gaben die Teilnehmer der Untersuchung an, dass das Haus, in dem sie lebten, erst vor kurzer Zeit grundsaniert oder fertig gestellt wurde oder dass in Renovierungen durchgeführt wurden, waren für eine Reihe an VOC die mittleren Konzentrationen signifikant höher im Vergleich zu Haushalten, in denen dies nicht der Fall war.

    Warum ist das so?

    Die Wände, Dächer und Fenster der heute neu gebauten oder sanierten Wohnhäuser sind äußerst gut gedämmt. Die Dämmung verhindert, dass Wärme aus den Innenräumen unkontrolliert nach außen gelangt, die Wohnräume kühlen sich langsamer ab und man spart Heizkosten. Gleichzeitig haben aber auch die Schadstoffe, die sich unter anderem in den Wand- und Bodenbelägen befinden und über die Zeit langsam ausdünsten, ebenfalls keine Möglichkeit mehr, durch die luftdichte Außenhülle des Gebäudes nach außen zu gelangen. Diese Schafstoffe, die zu verminderter Leistungsfähigkeit oder gar Krankheiten führen können, bleiben in der Raumluft, die wir tagsüber und nachts beim Schlafen einatmen.  
    Die nachfolgende Grafik verdeutlicht dieses Prinzip:
    Grafik Schadstoffe in Innenräume
    «Es geht um das Thema Gesundheit, das wichtigste Gut, was wir haben. Aber es geht nicht um das Thema Weltanschauung.»
    Norbert Lüneburg, Geschäftsführer der GfG im Interview (siehe unten)

    Warum gesundes Wohnen ein Thema für jeden ist

    Das unten stehende Interview führte unser Geschäftsführer Norbert Lüneburg mit dem Onlineportal ahrensburg24.de.

    Unserer Geschäftsführer Norbert Lüneburg
     

    ahrensburg24.de: Der Weg zu einem gesunden Wohnen liegt Ihnen besonders am Herzen. Woher kommt das?

    Norbert Lüneburg: Aus eigener Betroffenheit. Mir ging es eine Zeit lang körperlich sehr schlecht und ich wusste nicht, woran das liegen könnte. Bis wir heraus gefunden haben: Der Korkboden, den wir in unserem Schlafzimmer verlegt hatte, dünstete aus. Es stellte sich heraus, dass die Konzentration von gesundheitsgefährdenden Stoffen gerade während des Frühjahr enorm hoch war. Wir mussten alles wieder rausreißen und einen neuen Boden verlegen.

    ahrensburg24.de: Korkboden verbindet man doch aber eigentlich mit „gesund“.

    Norbert Lüneburg: Genau das ist der wichtige Punkt beim Thema ‚Gesund Wohnen‘. Es geht nicht um Naturmaterialen oder Ökoschick, es geht auch nicht um alternative Bauweise. Sondern es geht darum, dass die Materialien, aus denen die Häuser gebaut werden, keine gesundheitsbelastenden Emissionen verursachen. Es geht um das Thema Gesundheit, das wichtigste Gut, was wir haben. Aber es geht nicht um das Thema Weltanschauung.

    ahrensburg24.de: Betrifft das eher den Altbau oder eher den Neubau?

    Norbert Lüneburg: Was viele nicht wissen: Es betrifft tatsächlich vielfach den Neubau. Das ist besonders erschütternd, weil die Menschen, die sich gerade neue Häuser gebaut haben, natürlich erst einmal davon ausgehen, dass keine Gesundheitsgefährdungen in ihrem neuen Heim bestehen. Untersuchungen des Umweltbundesamtes haben gezeigt, wenn Neubauten belastet sind, dann sind sie es bis zu zehn mal höher als Altbauten.

    ahrensburg24.de: In welcher Form betrifft es die Neubauten?

    Norbert Lüneburg: Die Materialien, die beim Bau verwendet werden, werden vielfach in ihrem Herstellungsprozess chemisch bearbeitet. Dazu gehören Konservierungen des Holzes, Weichmacher im Kunststoff, Färbemittel der Stoffe für Möbel und Teppiche und vieles mehr. Und all’ das, was im Produktionsprozess in die Materialien hinein gegeben worden ist, kommt naturgemäß auch irgendwann wieder heraus.

    Gesamtes Interview anzeigen

    ahrensburg24.de: Können Sie ein Beispiel nennen?

    Norbert Lüneburg: Zum Beispiel Wohnungs- und Innenraumtüren oder Fenster. In Holzbauweise haben sie häufig eine höhere Bedenklichkeit, als in Kunststoffbauweise. Während des Wachstums ist das Holz zum Beispiel Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt. Danach wird es konserviert, damit es lange hält. Auch beim Kunststoff gibt es kritische Stoffe, dazu gehören natürlich die chemischen Weichmacher. Aber es gibt inzwischen natürliche Weichmacher. So können Kunststofftüren und -fenster hergestellt werden, die weniger Schadstoffe emitieren, als Holztüren und -fenster. Wichtig ist: Alle Baumaterialien eines Neubaus müssen auf den Prüfstand. Nur wenn ihre Werte den Grenzwerten entsprechen, können Sie ein Haus mit gesunder Raumluft bauen.

    ahrensburg24.de: Welche Grenzwerte setzen Sie dabei an?

    Norbert Lüneburg: Es gibt eine Verordnung für die Raumluft in Kindergärten. Dort dürfen bestimmte Werte nicht überschritten werden. Wer diesen Grenzwert – die jährlich von einer Expertenkommission angepasst werden – einhält, lebt in gesunder Wohnumgebung.

    ahrensburg24.de: Reicht es, die Materialien zu prüfen?

    Norbert Lüneburg: Nein. Ein ganz wesentlicher Teil dafür, dass in der Raumluft keine Schadstoffe sind, ist natürlich auch der Bau des Hauses. Dabei gilt: Schadstoffe, die beim Bau des Hauses gar nicht erst in die Innenräume gelangen, können später auch nicht ausdünsten.

    ahrensburg24.de: Wie sieht das konkret aus?

    Norbert Lüneburg: Die Arbeit der Handwerker unterliegt ganz anderen Mechanismen. Wenn zum Beispiel etwas geflext werden muss, darf das nicht in den Innenräumen des Rohbaus geschehen, sondern immer draußen vor der Tür. Denn die Stoffe, die bei der entstehenden Wärme des Flexens freigesetzt werden, würden sich in Wand und Boden absetzen und später die Raumluft unnötig belasten. Die Vorgaben an die Handwerker gehen so weit, dass zum Beispiel Rauchen schon im Rohbau grundsätzlich verboten ist. Der Zigarettenrauch könnte sich auch in den Steinen absetzen. Aber es geht noch weiter: Alle Handwerker auf der Baustelle müssen konkret geschult werden. Denn sie können zum Beispiel nicht einfach in einen Baumarkt gehen und kurz mal eben Bauschaum oder andere Produkte nachkaufen, denen die Freigabe für einen gesunden Innenraum fehlen. Alle Materialien, die in dem Neubau verbaut werden, müssen einwandfrei sein.

    ahrensburg24.de: Verteuert sich der Bau eines solchen Hauses durch die besonderen Materialien?

    Norbert Lüneburg: Nein, eben nicht. Denn es geht nicht darum, dass wir besonders teure Materialen verbauen, sondern besonders gesunde. Ob eine Kunststofftür Schadstoffe emmitiert, hängt nicht von der Preisklasse ab, sondern von dem Herstellungsverfahren. Materialien für gesundes Wohnen gibt es in allen Preisklassen.

    ahrensburg24.de: Also müssen auch die Hersteller den Maßstab etwa der Grenzwerte für Materialien für Kindergärten beachten?

    Norbert Lüneburg: Der ganze Produktionsprozess muss sich diesem Ziel anpassen. Das Verrückte ist: Es gibt die Rohstoffe und die Herstellungsverfahren längst. Die Produkte sind in den vergangenen Jahrzehnten viel besser geworden. Nur: Sie werden nicht nachgefragt. Es gibt zu wenig Bewusstsein für die zentrale Bedeutung der Raumgesundheit. Die Bauherren brauchen einfach mehr Informationen. Darum bemühen wir uns.

    ahrensburg24.de: Hilft es, wenn das Haus mit hoher Energieeffizienz gebaut wird?

    Norbert Lüneburg: Gerade das heutige Verfahren der Dämmung erhöht das Risiko gesundheitsgefährdender Raumluft. Denn die Dämmung der Häuser bedeutet zunächst einmal, dass kein Luftaustausch stattfindet. Damit erhöht sich die Konzentration der Schadstoffe in der Luft immer weiter.

    ahrensburg24.de: Wie kann das vermieden werden?

    Norbert Lüneburg: Zum einen dürfen in einem solchen Haus natürlich möglichst keine Schadstoffe verbaut werden. Zum anderen ist die Belüftung des Hauses von entscheidender Bedeutung. Auch gesunde Raumluft enthält zum Beispiel Schimmelsporen, das ist ganz normal und auch erstmal unschädlich. Aber nur eine richtige Belüftung, die heute über eine computergesteuerte Belüftungsanlage funktioniert, hält die Raumluft frisch. Da reichen keine Lüftungsschächte, wie sie vielfach eingebaut worden sind.

    ahrensburg24.de: Wie kann Ihrer Meinung nach das Bewusstsein für gesundes Bauen entstehen?

    Norbert Lüneburg: Aufklärung ist natürlich wichtig. Die Menschen müssen wissen, dass sie von Schadstoffen umgeben sein können. Aber vor allem ist der Gesetzgeber gefragt. Für Kindergärten hat er die Grenzwerte festgelegt, aber es müsste eigentlich für alle Bauten Grenzwertregelungen geben. Dann müssen die Hersteller entsprechen produzieren und die Handwerker entsprechend arbeiten. Was nützt es, wenn die Kinder im Kindergarten in gesunder Raumluft sitzen, und ihr Kinderzimmer im Neubau ihres Elternhauses die reinste Giftküche ist?

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